Ankunft in Griechenland
Am Abend des 12.09. sind wir nach langer achtstündiger Fahrt, es war mit 410 km die längste Tour an einem Tag bisher, an unserem ersten Zwischenstopp in Alexandropoulis angekommen.
Um nach Griechenland einreisen zu können, muss man sich über eine Website anmelden und ein sogenanntes PLF-Formular ausfüllen. Dieses ist nicht allzu intuitiv zu nutzen und nach ca. 45 min Handy-Fummelei beschließen wir – schon leicht aggressiv – mit einem zu 2/3 korrekten Formular zu starten. Das wird uns noch beschäftigen…
Der Grenzübertritt war spannend. Wir konnten von Istanbul aus nicht den direkten Weg nehmen, sondern mussten einen nördlichen Grenzübergang „Edirne/Kastaneai“ nutzen und damit ca. 120km Umweg in Kauf nehmen.
Der Grenzübergang war auf türkischer Seite erst auf den zweiten Blick zu erkennen und dann noch auf dem normalen Weg für unseren Luigi nicht passierbar – Fahrzeuge höher als 3m passten nicht. Doch die hilfsbereiten Beamten halfen uns sofort weiter und lotsten uns durch die LKW-Einfahrt. Kein Problem.
Nach 500 Metern kam der griechische Teil der Grenze und die Frage nach dem PLF-Formular. Klar, haben wir. Also zumindest irgendwie. Schnell fällt auf das eine Person, nämlich der Fahrer 🚙, auf dem Formular fehlt. Kein Problem, aber wir müssen zurück vor die griechische Grenze und das Formular erneut ausfüllen. Nun beginnen die Problemchen mit unseren elektronischen Helferlein – Sindy hat zwar mobile Daten, aber nach wenigen Minuten ist das Guthaben plötzlich aufgebraucht und nichts geht mehr. Meine Handy verweigert mobile Datennutzung, es ist noch im türkischen Netz eingewählt und streikt standhaft gegen einen Wechsel. Das verfügbare freie WLAN lässt sich nicht nutzen (der Router braucht wohl mal einen Neustart, doch das liegt außerhalb unseres Einflussgebietes), das kostenpflichtige WLAN scheitert an den Bezahloptionen VISA & Paypal, die eben für die Verifikation Internet benötigen 😭. Ich bezirze eine der herumsitzenden Corona-Test-Station-Verantwortlichen mich über ihr Handy per Hotspot ins Internet zu lassen. Geht zwar, aber ist so langsam das die Pandemie wohl wirklich vorbei ist, wenn wir damit das Formular ausgefüllt haben 🤬. Die Stimmung ist mies.
Letztendlich erbarmt sich einer der Grenzbeamten, versucht es erst mit meinem Handy, gibt auf und nimmt dann sein eigenes Handy und füllt das Formular für uns aus. Dabei ist er sehr schnell und wir vermuten er hat den Vorgang wohl etwas abgekürzt 😜. Nach ca. 1h sind wir drüben. Corona-Wahnsinn. Puh. Laune nicht mehr optimal und die Freude, dass wir in Griechenland sind lässt auf sich warten.
Merke: „Mach es gleich richtig, dann haste weniger Stress“ :-). Nix Neues, aber sehr wahr.
Wir „ziehen durch“ bis zum städtischen Campingplatz in Alexandropoulis und schaffen es tatsächlich noch im Sonnenuntergang ins klare und ruhige Wasser der Ägäis zu hüpfen.
Der leicht angestaubte Campingplatz für 25€/Nacht sowie zwei kleine Bier für 8€ erinnern uns, dass wir uns wieder in hochpreisigeren Gefilden bewegen.
Am nächsten Morgen geht es für uns direkt weiter zur Halbinsel Chalkidiki.
Nach Istanbul haben wir ein wenig den „Reise-Blues“, wir haben einfach so viel erlebt und die letzte Woche war so intensiv, dass wir uns erst wieder zum Weiterreisen motivieren müssen. Der Ausblick auf eine schöne (nächste) Urlaubswoche mit unseren lieben Freunden und ehemaligen Nachbarn Kati, Tony und Elena, die schöne Fahrt durch die Berge entlang der Küste und unser Zielort „Camping Ouranoupoli“ mit Sonnenuntergang sowie Zapuro (dem echten Ouzo) am Strand, helfen dabei.
Eins wird uns dennoch immer mehr bewusst: wir freuen uns auf die Heimat -Kopf und Herz sind voller Ideen und Projekte, die umgesetzt werden wollen 😁. Ein schönes Gefühl.