VW LT 28 – Logbuch [Stand: 18.06.21]
Endlich soll auch unser blauer Bus namens „Luigi“ seinen eigenen Blogpost bekommen. Wir sind nun seit genau drei Wochen unterwegs, habe ~1.300km hinter uns gebracht und sind guter Dinge das unser Oldtimer (nein, nicht ich – der Bus!) alle Herausforderung mit uns meistern wird.
Und das ist unser treuer Gefährte, 36 Jahre alt, 5 Zylinder Saugdiesel, umgebaut 1991:
10.05.2021 Ausfall Tacho
Kurz nachdem ich den Bus ais der Werkstatt geholt habe, fällt der Tacho aus. Die Welle dreht noch aber Geschwindigkeitsmesser und Kilometerzähler sind tot. Zum Glück hat der Bus einen extra Drehzahlmesser. Durch Geschwindigkeitsmessung per Handy weiss ich mittlerweile genau: 5. Gang bei 3.500 u/min = 100km/h (Höchstgeschwindigkeit!). Die Kilometer zählen wir nun also per Handy bzw. Zettel und Stift.
Und so bleibt der Tacho stoisch auf diesem Stand:

28.05.2021 Ausfall Stromzufuhr
Auf der Insel Rab in Kroatien fällt die externe Stromzufuhr aus. Nachdem ich zwei verschiedene Stromkästen des Campingplatzes geerdet habe, werde ich misstrauisch und sehe genauer hin. Beim Anstecken höre ich ein leichtes knistern…
Die Analyse bringt ein verschmortes Steckerkabel (wurde wohl schon mal geflickt) zum Vorschein.
Zwischenlösung: Abklemmen der zentralen externen Stromzufuhr und legen eines „Beipass“. Zum Glück sind alle elektischen Geräte im Bus ordentlich per Steckdose angebunden. Somit lässt sich auch der Kühlschrank weiter per Strom von aussen betreiben (geht im Notfall auch mit Gas)

17.06.2021 Bremsen hinten defekt (Rumänien)
Auf der Fahrt von Timisoara in Richtung Nordosten/Apuseni Gebirge ist es dann passiert: es gab einen kleinen Schlag, kurze Verwunderung und dann die Erkenntnis, dass die Bremsanlage nicht mehr richtig funktioniert. Die Handbremse hing durch und das Bremspedal war verdächtig „weich“. Ich bin sofort rechts in eine Parklücke eingebogen und das Rätselraten, was nun wirklich los ist, begann.
Kurzum den Pannendienst (Generali) aktiviert und nach knapp 2 Stunden war Miki mit dem Abschleppwagen am Start. Unser Bus war wohl zu groß zum abschleppen und so versuchten wir die blockierte Hinterachse wieder in Gang zu bekommen. Mit Erfolg. Aber es wurde auch schnell klar: hier ist echt etwas kaputt gegangen. Den weiteren Verlauf des Abends habt ihr bereits im Reiseblog gelesen. Auf jeden Fall sollte es mit Miki & Co. am nächsten Vormittag weitergehen.
Der nächste Tag kam, doch Miki brauchte noch Zeit. 13:00 Uhr war unsere Geduld dann am Ende und wir folgten Hilbis Link bei Google Maps zur türkisch/kurdischen Werkstatt „Service Merkay Auto“. Dort nahm uns der Marmorhändler Semih unter die Fittiche und übersetzte fleißig vom englischen ins türkische oder rumänische.
Die Schrauber haben scheinbar echt Plan und nach kurzer Zeit fallen gebrochene Bremsbacken und danach noch ein völlig zerstörtes Bolzenlager auf den Werkstattboden. Diese Teile müssen neu beschafft werden und ich werde belehrt, dass man mit so einer alten Karre doch immer Ersatzteile mitführen sollte. Wir sind etwas sprachlos: wir haben unseren LT ja auch unter dem Gesichtspunkt „im Osten gut reparierbar“ gekauft. In Bulgarien oder der Türkei soll es einfacher sein… Schau mer mal.
[…] Schnell stellte sich heraus, das neue Bremsbacken benötigt werden (nähere technische Details im Technikreport von Jan), diese aber erst morgen geliefert werden […]