Erkundung der Insel Rab
Unser festes Vorhaben am Montag die Insel zu verlassen, kippten wir am Sonntagabend, denn irgendwie hatten wir von der Insel selbst doch noch gar nichts weiter gesehen. Außerdem ist das Wetter einfach so verlässlich perfekt hier und der Campingplatz wurde auch wieder etwas leerer und damit ruhiger.
Bereits am Sonntag machten wir eine kleine Kanutour (an dieser Stelle ein dickes „Danke“ an unsere liebe Sandy Mo, die uns völlig selbstverständlich ihr Kanu für die Reise geliehen hat) zur benachbarten, unbewohnten Insel, um von dort aus einen schönen Blick auf die Insel Rab zu erhaschen.
Gestern erkundeten wir den Westteil der Insel Rab per Fahrrad. Dies ist der Waldteil der Insel, umsäumt von vielen steilen Buchten. Im Detail lief dies so ab:
Nachdem wir Luigi aus unserem Stellplatz in 10 Zügen und ohne Schaden ausgeparkt hatten, fuhren wir voller Freude los. Am Wald angekommen, parkten wir am Straßenrand und schon begann der Kampf mit den aktuellen Gegebenheiten – allen voran Hanni. Die hatte nämlich keine Lust auf Radeln und die ersten wenigen Meter dauerten entsprechend lange. Unsere Vorstellung vom entspannten, kontinuierlichen Fahren durch den schönen Pinienwald bekam den ersten Knacks.
Nach wenigen Kilometern aber vielen Diskussionen erreichten wir eine schöne Bucht mit Restaurant. Ziemlich entnervt kamen wir zur Mittagszeit an diesem eigentlich sehr idyllischen Ort an. Aber wir sind ehrlich, trotz malerischem Ausblick und bestem Wetter war die Stimmung einfach im Eimer: der Wind wehte zu stark, die Sonne brannte auf der Haut, wir nervten uns gegenseitig und dazu gesellten sich Unsicherheiten darüber, ob der frische Fisch und die Eiswürfel im Getränk unbedenklich verzehrt werden können.
Aber der sehr leckere Fisch (haben ihn natürlich auch vertragen 🤭) und eine Packung Frust-Schokoladen-Mais-Waffeln im Anschluss stimmten uns alle wieder versöhnlich. Jan lies dann auch noch den Traum der entspannten Fahrradtour wahr werden, denn er hatte vorsorglich einen Spanngurt eingepackt und zog damit Hanni einen Teil des Weges 🥳. Der Wald ist dicht bewachsen und leicht märchenhaft. Wir entdeckten zahllose Eidechsen und Schlangen, durften hiesiges Wild beobachten und machten noch einmal einen Abstecher zu einer der unzähligen Buchten. Das türkis-blaue Wasser lockte uns, aber der Strand war, wie viele hier, steinig und im Wasser lauerten Seeigel. Passend zum Tag stellte Jan treffend fest: „Auch das Paradies ist (manchmal) stachelig“. Der Rückweg ging dann recht leicht und zügig und wir freuten uns, doch noch insgesamt ca. 15km geschafft zu haben.
Heute waren wir im Norden der Insel und verbrachten ein paar schöne Stunden am sogenannten Paradiesstrand der Insel. Er ist der einzige weitläufige Sandstrand der Insel und in der Hochsaison ganz sicher von unzähligen Menschen besiedelt.
Nun haben wir das Gefühl, die Insel gut genug kennengelernt zu haben und werden morgen weiterreisen. Das trifft sich gut, denn der gestrige Kassensturz hat gezeigt: Wir sollten demnächst etwas mehr auf unsere Finanzen achten 😅. Dieser Blickwinkel schärft auch wieder das Verständnis unserer Reise: nicht „Glamping“ im Campingresort sondern Bescheidenheit sowie Kennenlernen von Land und Leuten sollen im Mittelpunkt stehen. Mal schauen, wie uns das so gelingen wird 🤭

Impressionen der Fahrradtour:
Paradiesstrand: