Wir sind umgezogen…

…und zwar in „the forest“, so wie Bogdan und Nicoletta ihr zweites (oder erstes!? – keine Ahnung 😄) Zuhause nennen.

Da die letzten 1,5 km des Weges hier her einer Buckelpiste gleichen, haben wir entschieden Luigi am Stadthaus stehen zu lassen und haben hier auf dem Grundstück deren alten Caravan entrümpelt, gesäubert und bezogen.

Sie waren mit dem Anhänger 2014 für 9 Monate in Europa unterwegs, nun steht er seit längerer Zeit im Garten und wartet auf Nutzung.

So hatten wir gestern und heute gut zu tun, um es uns gemütlich zu machen.

Gestern hatten wir weder Strom, Wasser, noch eine benutzbare Toilette. Heute habe ich die Toilette poliert, die Männer haben ein Außenwaschbecken angebracht und die Solaranlage für das Warmwasser des Hauses repariert.

Es ist sehr rustikal, doch werden wir damit unabhängiger von deren Räumlichkeiten. Das ist gut so, denn in beiden Häusern der Familie herrscht absolutes Chaos. Ich finde, man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Es ist ziemlich dreckig und alles liegt rum, wirklich alles! Wird etwas benutzt, wird es dort abgeworfen/liegen gelassen bis es wieder benötigt wird oder man den Platz benötigt, dann wird es eben rübergeschoben. Zudem wird alles aufgehoben, da sie den Gedanken der „Wiederverwendung“ sehr stark leben. Müsste ich die Häuser aufräumen, würde ich mehrere Container für die Entrümpelung benötigen 😅. Nicoletta erklärte uns, dass sie, bevor sie Kinder hatte, auch sehr reinlich war. Aber nun mit den Kindern, den zwei Häusern und der Berufstätigkeit sei es einfach nicht zu schaffen ohne durchzudrehen. Daher hat sie sich dafür entschieden es einfach entspannt anzugehen. Das ist ihr aus meiner Sicht auf jeden Fall gelungen 🤣 und ich verstehe diese Sichtweise völlig aber für meinen Geschmack ist dieses Chaos dennoch zu viel des Guten. Ich stoße mehrmals am Tag (zumindest für einige Minuten) völlig an meine Grenzen und frage mich warum wir uns dies antun. Und dann erscheinen folgende 10 gute Gründe (es sind zufällig 10 und und die Reihenfolge hat keinerlei Bedeutung 😉):

  • Es ist gut, die eigene Komfortzone zu verlassen, Grenzen auszutesten und ggf. zu verändern (wir erzählten bereits davon 🤭).
  • Man schätzt wieder mehr, was man Zuhause hat.
  • Die Familie ist toll! Nicoletta und Bogdan sind sehr offene, liebe und interessante Menschen mit durchaus sehr ähnlichen Gedanken und Vorstellungen zu uns.
  • Hanni ist nun mit den Kids „warm geworden“ und genießt es mit ihnen zu spielen.
  • Wir entwickeln uns (also vor allem Hanni und ich) sprachlich weiter.
  • Es ist toll, so nah in ein anderes Familienleben eintauchen zu können und dabei Kultur, Lebens- und Essgewohnheiten kennenzulernen und auszutauschen.
  • Wir werden toll versorgt mit leckerem Essen.
  • Die Arbeit, die wir erledigen sollen/müssen, hält sich sehr in Grenzen, dafür das wir Kost und Logie frei haben. Sie haben keine Erwartungen, genießen den Austausch und freuen sich, wenn wir an der ein oder anderen Stelle mit anpacken oder die Kids bespaßen.
  • Wir schonen unseren Geldbeutel. 😉
  • Und wie Jan aktuell immer so schön sagt: „Urlaub am Schwarzen Meer müssen wir uns erst verdienen.“ 😅

Heute hatte Nicolas, der dritte im Bunde, Geburtstag. Viel Beachtung wurde dem ganzen nicht geschenkt aber am Samstag soll eine große Party mit seinen Freunden und den Großeltern stattfinden. Zudem reisen am Freitag noch Freunde an, die ein paar Tage mit ihrem Camper hier stehen und ebenfalls mit arbeiten wollen. Daher ist der Plan für morgen: Stadthaus aufräumen. Denn wenn die Großeltern kommen, muss etwas Ordnung sein. Ich bin schon seeeehr gespannt, was das bedeutet. Und wir freuen uns natürlich sehr auf die Begegnungen und Erlebnisse, die uns in den nächsten Tagen bevorstehen werden. Es ist toll, so ein Familienevent mit erleben zu dürfen. Und wir werden euch natürlich davon berichten 😊, denn wir freuen uns sehr, dass uns von vielen Seiten immer wieder sehr positives Feedback zu unserem Blog erreicht und viele von euch fleißig und gespannt mitlesen! Ihr seit toll!

P.S. Kleiner, wie ich finde interessanter Nachtrag: Wie ihr vielleicht (nicht) wisst, in Rumänien leben in den Wäldern Braunbären. In den letzten Jahren haben sie sich wohl stark vermehrt, Nicoletta erzählte, dass es vor 10 Jahren 10 Bären in Râsnov gegeben habe, mittlerweile seien es um die 50. Leider werden sie einerseits durch den vielen Müll (Rumänien hat leider sehr viel herumliegenden Müll) und andererseits für touristische Zwecke in die Städte gelockt. So kommt es nun mittlerweile immer wieder vor, dass Bären in den Städten auftauchen. Da dies nicht ganz ungefährlich ist, erhält man per Handy eine Warnung, wenn sich Bären im Gebiet, in dem das Handy lokalisiert ist, aufhalten. Als wir auf der Rückfahrt von Bukarest waren, erhielten wir gleich 2 davon. Die Meldung geht mit einem schrillen Warnton einher und eine Computerstimme liest den Text vor, beim ersten Mal bekamen wir einen richtigen Schreck 😄. Bisher haben wir aber keinen Bären getroffen.

Die Straßen von Bukarest

Heute erhaltet ihr einen Report aus und über Bukarest (Landeshauptstadt von Rumänien), denn in den letzten Tagen hatten wir Zeit die Stadt zu erkunden und wir haben auch in den Straßen der Stadt übernachtet.

Am Freitag starteten wir am frühen Nachmittag in Râsnov – Bogdan und Nicoletta mit ihren 4 Kids im Dacia voran und wir hinterher.

Das Flair unterwegs ist immer unterschiedlich, diese Straße erschien uns etwas ähnlich mit Tschechien 😄.

Die Ladung bei uns im Bus war überschaubar aber wir hatten dennoch das Gefühl etwas Gutes zu tun. Mit Stau und Pause benötigten wir etwa 4 Stunden und kamen so gegen 18.30 Uhr in Bukarest an. Wir waren (natürlich) ohne Plan und ließen uns auf die Family ein, nicht ganz einfach für mich, denn ich hab schon gern (m)einen ungefähren Plan aber wir wollen ja auf unserer Reise auch mal unsere Komfortzone verlassen 😄. Wir hielten an einem Park, in dem sich ein schöner Markt befand und wir dachten zunächst, dass wir schauen, wo Nicolettas Stand sein soll und wo wir gut mit unserem Bus bleiben können. Aber nein, schnell stellte sich heraus, dass das ein ganz anderer Handmade-Markt ist, den Nicoletta gern besuchen wollte. Ok, kein Problem, wir mögen solche Märkte ja auch und zudem gab es schöne Spielplätze für Hanni. Gegen 21 Uhr hieß es dann ab zu Kaufland (jedes Kaufland hat hier auf dem Parkplatz einen Grill mit Fast Food) zum Abendessen. Wir brauchten leider eine Weile, da wir mit den vielspurigen Straßen und Kreisverkehren sowie dem rasanten, aufgeregten Fahrstil der Rumänen (mal wieder) etwas überfordert waren und nicht immer gleich die richtige Route trafen 🤭. Aber wir schafften es unfallfrei zu Kaufland, dort hatte Bogdan bereits Essen für uns bestellt. Wir bekamen 3 Riesenburger, 3 Portionen Pommes, Fanta, Sprite und Cola – also von allem viel zu viel, vor allem um diese Uhrzeit 😁. Aber sie wollten uns gut versorgt wissen (aßen selbst nichts, denn ihre Freunde, bei denen sie nächtigen wollten, warteten auf sie) und fragten uns dann, ob es okay sei, wenn wir gleich auf dem Kauflandparkplatz stehen bleiben, denn ihre Freunde wohnen gleich um die Ecke. Für meinen Geschmack war das nicht ganz so die schönste Ecke der Stadt und ich tat mich schwer mit diesem Platz. Also verabschiedeten wir uns erstmal und versuchten selbst einen Platz zum Schlafen zu finden. Alles was uns „park4night“ anzeigte, war weit weg oder klang auch nicht sonderlich reizvoll, daher fuhren wir einfach los, mit dem Ziel vielleicht außerhalb der Stadt etwas zu finden. So machten wir die erste kleine Bukaresttour um 23 Uhr. Ich fluchte, Jan beruhigte mich, fuhr tapfer durch die Straßen und Hanni schwieg brav und totmüde (schlief aber nicht ein, vermutlich war sie auch etwas verunsichert). Aber „wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“ und so klopfte plötzlich ein netter, junger Radfahrer an unsere Scheibe (als wir am Straßenrand stehend uns zu orientieren versuchten) und fragte ob wir Hilfe brauchen. JAAAA! Wir erklärten ihm, was wir suchen, er überlegte engagiert und brachte uns zu einer Straße, in der wir sicher und ruhig stehen konnten. So krochen wir Mitternacht völlig erledigt in unser Bett. Leider war die Ruhe nicht von langer Dauer, denn wir waren nach kurzer Zeit von vielen Moskitos umgeben. Keine Ahnung wie sie es immer wieder in unseren Bus geschafft haben aber wir waren schnell zerstochen und bis 5 Uhr immer wieder mit „Schlafen-Aufwachen-Mücken jagen“ beschäftigt.

Um 8 Uhr quälten wir uns dann aus dem Bett und fuhren zum Park, wo Nicolettas Stand aufgebaut werden wollte.

Bogdan und Nicoletta

Als dies erledigt war, genossen wir ein schönes Frühstück mit Kerzen und Räucherstäbchen im Bus, während es draußen noch leicht regnete. So war der turbulente Start in Bukarest schnell vergessen und wir hatten ab da zwei schöne Tage in der Stadt. Der Park, in dem das kleine Familienfestival stattfand, war klein und gemütlich inkl. Spielplatz. Das Fest selbst war ebenfalls gemütlich, ca. 15 Stände, einige Kreativangebote für Kids sowie kleine Programmpunkte mit Sängern und Spaßmachern.

Hanni suchte sich bei Nicoletta einige neue Kleider aus und gestaltete ihre erste Uhr, die nun unseren Bus verschönert und mit der wir das Uhrlesen lernen.

An beiden Tagen besuchten wir auch verschiedene sehenswerte Orte im Zentrum der Stadt, denn die Bogdan-Family hatte von 10-21 Uhr auf dem Markt zu tun und unsere Hilfe wurde nur beim Auf- und Abbau benötigt. Die Nacht von Samstag zu Sonntag verbrachten wir übrigens direkt am Park, ohne Mücken und mit gutem, langen Schlaf 😊.

Bukarest selbst ist eine verrückte Stadt. Die Gegensätze zwischen alten und neuen Gebäuden sind durch die gesamte Stadt hinweg beeindruckend, es gibt viele geschichtsträchtige Orte sowie viele schöne Parkanlagen.

Wie immer ließen wir es uns auch kulinarisch gut gehen.

Nun sind wir auf dem Rückweg aus Bukarest und sind gespannt was wir in den nächsten Tagen bei der Bogdan-Family erleben dürfen.

Unser Luigi läuft (und vor allem bremst) übrigens wieder super und wir sind kaum noch angespannt beim Fahren 🤗.

Neuer Monat – neues Abenteuer!

Nun ist schon Juli – wow! Wie die Zeit vergeht! Ob Alltag oder Reisen, für unser Zeitgefühl macht es bisher keinen Unterschied.

Die letzten zwei Tage haben wir auf dem schönen Campingplatz in Michelsberg genossen! Außerdem waren wir nochmals in Sibiu (Hermannstadt) und ich konnte mal ganz in Ruhe ein Stündchen durch’s Shoppingcenter schlendern 😊 während Jan und Hanni im Bus relaxten. Anschließend machten wir im Luigi eine kleine Rundfahrt durch die Altstadt, denn es war wieder ziemlich heiß und wir hatten so gar keine Lust zu laufen. Lediglich am großen Markt machten wir Halt und schlenderten zwischen den vielen Ständen hindurch.

Heute sind wir zu einem ganz neuen Abenteuer aufgebrochen. Über die Plattform „Workaway“ hatten wir vor einigen Wochen Familien kontaktiert, dessen Portfolio für uns interessant klang und uns letztlich mit Bogdan und seiner Familie verabredet. Also führte uns unser Weg heute nach Râsnov (Nähe Brăsov). Am Nachmittag kamen wir an und lernten die Familie kennen. Bogdan und Nicoletta sind beide gebürtige Rumänen und haben 4 Kinder (14, 12, 9 und 2,5 Jahre). Bogdan ist als Freelancer in der Filmbranche tätig und gestaltet die Kulissen beim Filmdreh. Nicoletta näht Kindersachen im größeren Stil und verkauft diese. Sie haben ein Haus am Stadtrand, dort hat sie ihre „Nähstube“ und die Kids gute Anbindung zu Schule, Freunden und Freizeitangeboten.

Zudem haben sie ein selbstgebautes, alternatives Haus inkl. sehr großem Grundstück im Wald, etwa 15 Minuten von der Stadt entfernt. Für dieses Projekt nutzen sie schon seit vielen Jahren Reisende, die Lust haben sich mit einzubringen und mitzugestalten.

Beide Grundstücke haben wir heute zunächst im Schnelldurchlauf kennengelernt. Eigentlich war der Plan, dass wir auf dem Grundstück im Wald ankommen und bleiben und die „Bogdan-Family“ am WE nach Bukarest fährt, da Nicoletta dort auf einem Markt ihre Sachen verkauft. Nun ist aber deren Wohnwagen noch in der Werkstatt und heute nicht fertig geworden, so dass sie mit ihrem PKW fahren müssen, da aber nicht die ganze Familie + Ware reinpasst. Also war ziemlich schnell klar für uns, dass wir einfach mitfahren, denn bei uns im Bus ist genügend Platz für alle Kisten (denken wir – keine Ahnung was uns morgen erwartet 😁). Also wird es morgen völlig unerwartet für uns nach Bukarest (140km entfernt) gehen – aber wir freuen uns!

Die ersten Stunden heute hier waren für uns sehr aufregend und wir sind nun völlig überwältigt von unseren ersten Eindrücken, Gedanken und Emotionen. Wir wurden sehr freundlich in Empfang genommen und in deren turbulentes Familienleben integriert. Keiner verstellt sich, es wird keinerlei extra „Aufriss“ betrieben, nur weil Gäste da sind. Wahnsinn. Die komplette Kommunikation läuft über Englisch und vor allem ich muss dabei meine Komfortzone verlassen. Gern lasse ich sonst Jan den Vortritt aber nun bin ich voll gefragt und muss meine Hemmungen zu sprechen überwinden. Hanni hat sich sofort wohlgefühlt und die kleine Enia ins Herz geschlossen, auch wenn sie kein Wort voneinander verstehen. Nun sind wir sehr gespannt ob und wie wir uns in den nächsten Tagen und Wochen integrieren können und welche Herausforderungen uns begegnen werden. Ich glaube es wird aufregend und die größte Kunst besteht darin, sich einfach darauf einzulassen.

Urlaub vom Urlaub 😊

Ihr Lieben! Uns geht es prima und wir fühlen uns (wieder) rundum wohl! Es fühlt sich tatsächlich gerade an wie Urlaub vom Urlaub 😅. Wir sind und bleiben noch ein paar Tage auf diesem schönen Campingplatz und erkunden die Gegend hier in Südtransylvanien (übrigens sind Transylvanien und Siebenbürgen zwei Begriffe für ein und dieselbe Region).

Gestern sind wir durch den Ort Michelsberg, in dem sich unser Campingplatz befindet, spaziert und waren auf der Burgkirche (älteste romanische Basilika in Siebenbürgen), die man bereits von unserem Stellplatz aus sieht.

Die Gegend hier scheint sehr wohlhabend, im Ort befinden sich viele tolle Grundstücke mit Einfamilienhäusern, mich erinnert es ein wenig an Malter (nur das eben keine Talsperre da ist) 😁. Der Ortskern ist sehr alt und ursprünglich und man sieht tatsächlich die deutsch-sächsische Prägung.

Heute haben wir den kleinen Zoo von Sibiu (=Hermannstadt) sowie das Freilichtmuseum Astra besucht. Während der Zoo relativ unspektakulär war, war das Museum sehr beeindruckend! Vorstellen müsst ihr euch einen Museumspark mit einer Fläche von etwa 130 Fußballfeldern und ca. 10 Kilometer Spazierwegen. Eingebettet in eine Naturlandschaft aus Wald, Wiesen, Feldern und Seen kann man ca. 350 traditionelle Gehöfte, Ställe, Scheunen, Mühlen, Werkstätten und Wohnhäuser besichtigen. Viele der Gebäude wurden innerhalb Rumäniens abgetragen und im Museum originalgetreu wieder aufgebaut. So konnten viele wertvolle Exemplare der Zeitgeschichte vor dem Verfall gerettet werden und man erhält einen tollen Eindruck, wie die Menschen früher gelebt, gewohnt und gearbeitet haben. Und es vielleicht heute mancherorts immer noch tun. Im Hochsommer (Juli und August) werden viele Gebäude auch traditionell bewirtschaftet, dieser Eindruck blieb uns heute leider weitestgehend verwehrt aber wir konnten uns sehr gut vorstellen wie quirlig es hier dann zugeht (und wie viele Besucher dann sicher auch hinströmen).

Zum Abschluss genossen wir in einem Restaurant des Museumsparks traditionell rumänisches Abendessen – Rippchen (Jan) und Kohlroulade mit Maismehlbrei (Sindy).

Die Karpaten in greifbarer Nähe

Heute sind wir gute 250km gefahren und Luigi lief super! Mit jedem Kilometer gewannen wir mehr Vertrauen und wurden entspannter. Wir hielten regelmäßig an und Jan prüfte den Reifen, nix wurde heiß, alles fühlte sich gut an!

Wir sind nun auf einem schönen Campingplatz nahe der Stadt Sibiu (Hermannstadt) und die Karpaten sind zum Greifen nah. Der Campingplatz ist sehr idyllisch, so dass wir hier nun ein paar Tage bleiben werden. Nach den Turbulenzen der letzten Woche fühlt es sich einfach herrlich an – Natur, Enge im Bus, im Freien aufwaschen, draußen kochen…🌿🌼 und noch dazu ist es hier im Gebirge nun nicht mehr so heiß und die Luft herrlich frisch.

Blick aus unserem Bus

Und der Hit des Tages war wieder, dass direkt hinter uns ein Paar aus Dresden in einem alten VW T3 auf den Platz fuhr.

Wir sind also wirklich nicht die Einzigen, die mit einem alten Bus solch weite Wege fahren – das gibt Auftrieb, denn in den letzten Tagen habe ich öfters an unserer Idee, mit dem alten Bus zu fahren, gezweifelt.

Wir wünschen euch ein schönes Wochenende und senden 💕-liche Grüße an euch alle!

Blockade(n)

In den letzten Tagen hatten wir eine Schreibblockade, denn es lief alles andere als optimal bei uns und wir mussten uns mit uns, unseren Gedanken und unseren Gefühlen beschäftigen.

Am Montag war hier, wie bereits erwähnt, Pfingstmontag und wir nutzten den Tag, um uns im Stadtzentrum von Arad umzusehen, wenn wir nun schon einmal hier „festsaßen“.

Am Dienstag starteten wir optimistisch in den Tag, nutzten noch bis zum Checkout 12 Uhr das Hotel und den Pool. Mittags erreichte uns die Nachricht aus der Heimat, das meine liebe Omi ins Krankenhaus gebracht wurde. Eine Erkältung hatte sie sehr geschwächt und es war unklar, was genau ist. Meine Welt stand erstmal still und in tranceähnlichem Zustand machten wir uns auf den Weg zu Luigi in die Werkstatt. Dort saßen wir, wie schon gewohnt, noch eine ganze Weile rum und irgendwann hieß es „Bus fertig“, nur Bremslichter und Warnblinker gehen nicht, aber kein Problem, der Elektriker ist nur 7km entfernt, da könnt ihr nochmal vorbeifahren. Leider kamen wir bis dahin gar nicht, denn nach etwa 4 km Fahrt blockierte plötzlich das komplette Rad hinten. Zum Glück waren wir gerade auf einer Geraden und langsam unterwegs, so dass Jan den Bus gut unter Kontrolle brachte und wir nach ca. 20m zum Stehen kamen – mitten auf einer stark befahrenen Straße und die Rumänen fahren wie die „Schweine“. Jan sicherte den Bus ab, ich eilte mit Hanni an den Straßenrand und ich kann euch sagen, wäre in dieser Stadt ein internationaler Flughafen, dann wäre ich in diesem Moment in den nächsten Flieger nach Hause gestiegen.

Aber wir wollten Abenteuer und nun haben wir es. Und wenn mir eines in den letzten Wochen klar geworden ist: „Beim Reisen liegen Freud und Leid noch viel enger beieinander“. Osman kam uns sofort zur Hilfe, nach ca. 15 Minuten kam sein Abschlepperkumpel und seine Frau Amalia.

Die Männer + Bus fuhren zurück in die Werkstatt und wir Mädels zu Amalia nach Hause. Amalia machte für uns das Gästezimmer zurecht und abends kochte Osman für uns wieder ein leckeres Kebap.

Am nächsten Morgen machten sich die Männer wieder auf den Weg in die Werkstatt und Hanni und ich verbrachten den Tag bei Amalia. Hanni fühlte sich pudelwohl und ich hatte auch nichts auszustehen, außer meinen Kopf, denn ich wollte gern etwas tun oder helfen aber Amalia sagte immer nur „Nein, nein, alles gut. Kein Problem.“ Gut, ich nahm es also als „Lebensschule“ an, zu versuchen mich bei fremden Leuten im Haus zu entspannen und anzunehmen, dass wir rundum versorgt werden, inkl. Waschen unserer Wäsche. Es gelang mir teilweise 😁.

Gegen 16.30 Uhr kam Jan mit dem Bus, alles war neu repariert (genaue Details beschreibt er selbst im Techniklogbuch), eine lange Testfahrt inkl. Nachkontrolle wurde gemacht und der Elektriker hatte die kaputte Sicherung auch schnell gefunden und repariert.

Wir fuhren zu einer Pension (mit Pool), denn hier sind mittlerweile täglich zwischen 35-38 Grad, mit dem Plan uns dann heute zu sortieren, einzukaufen und loszustarten. Doch schon beim Ausladen der notwendigen Sachen, stellte Jan fest, dass aus dem Rad(lager) jede Menge Öl tropfte 😪. Nach einer kurzen Erfrischung im Pool fuhr er also wieder zur Werkstatt zurück und kam gegen 23 Uhr ohne Bus zurück.

Heute machten wir einen kleinen Einkaufsbummel und gegen Abend fuhr Jan wieder zur Werkstatt. Mittlerweile kennt sich Jan schon richtig gut aus, beliest sich in Foren, stand mit deutschen Mechanikern im Kontakt und es fällt immer mehr auf, dass die türkischen Mechanikerjungs herzensgute Menschen sind aber eben eine andere Vorgehensweise und anderes Knowhow haben als wir es von deutscher Qualitätsarbeit gewohnt sind.

Ok, nun steht Luigi wieder draußen vor der Pension. Jan hat sich von den Jungs verabschiedet und sollte nun wieder etwas sein, werden wir wohl eine andere Werkstatt aufsuchen.

Von Zuhause kam auch die erste Meldung, dass Omi auf dem Weg der Besserung ist. Weiter so Omilein 😘.

So versuchen wir nun optimistisch zu sein und die Gedanken an Abbruch oder Unterbrechung der Reise erstmal abzulegen. Wir planen morgen die Stadt zu verlassen. In kleinen Schritten und mit viel Ruhe und aller Vorsicht, denn das Vertrauen in die Funktionalität des Busses muss erst wieder hergestellt werden.

Und wenn eine(r) von uns noch voller Optimismus steckt, dann ist es diese junge Dame hier:

Wunderbare Begegnung

Bitte gewöhnt euch nicht daran, dass wir nun täglich Beiträge einstellen aber vom heutigen Tag müssen wir euch unbedingt berichten, denn er gehört definitiv zu den Besonderen!

Nach einem schönen Frühstück am Hotelbuffet gingen wir ins direkt nebenan befindliche Freibad, in dem Hanni sich mit großer Freude austobte.

Um 12 Uhr wurden wir dann von Mechaniker Osman und seiner Frau Amalia am Hotel abgeholt. Osman ist gebürtiger Türke aber lebt seit 26 Jahren in Rumänien. Amalia ist Rumänin und arbeitete 20 Jahre als Krankenschwester, anschließend 5 Jahre in Deutschland in der Altenpflege, nun ist sie aus dieser harten Arbeit ausgestiegen und arbeitet stundenweise in der Werkstatt von Osman (er ist Teilhaber) mit. Dank ihrer recht guten Deutschkenntnisse konnten wir uns gut verständigen.

Sie nahmen uns mit in ihr Häuschen am Stadtrand und wir verbrachten schöne Stunden in ihrem gemütlichen Garten. Osman bereitete türkischen Kebap für uns zu. Einige Stunden machte er Salat und Fleischspieße und wir litten teilweise schon unter knurrendem Magen 😁

Fleisch und Salat konnten dann je nach eigenem Geschmack in Teigfladen (ähnlich einem Wrap) gepackt und verspeist werden. Jan hatte etwas Sorge um mich, da ich beim Essen ja doch etwas vorsichtig und skeptisch bin. Aber ich wischte meine Sorgen und Gedanken weg und haute einfach rein und es war suuuper lecker!! Ich aß das erste Mal auf unserer Reise Fleisch und verdrängte, dass es ein armes kleines Lamm war 😪 Mechaniker Mustafa kam auch noch kurz vorbei, hatte aber nicht viel Zeit, denn ein Bus wartete auf seine Reparatur, die Männer sind wirklich sehr fleißig und arbeiten 24/7.

Zum Abschluss gab es noch Eis und kleine Geschenke für uns – Pflaumenschnaps, Feigenmarmelade und ein Kuscheltier für Hanni und dann brachte uns Amalia gegen 17 Uhr zurück in unser Hotel.

Hanni hatte übrigens viel Freude an der Hündin Brigitte (was für ein Name 😅) und probierte sich mehr und mehr auch in der Kommunikation. Interessanterweise schauen sich Kinder ja schnell ab, wie Erwachsene das so machen und so bildete sie auch einfache, kurze Sätze und gestikulierte mit Händen und Füßen – einfach herrlich!

Nun sind wir fast dankbar, dass wir diese Panne haben, denn ohne sie hätten wir diese lieben Menschen nicht kennengelernt.

Arad lässt uns nicht los 👀

Es scheint als wolle uns diese Stadt nicht so schnell los lassen… heute Vormittag waren die Mechaniker optimistisch, die notwendigen Teile wurden geliefert und wir marschierten mit unseren sieben Sachen die 700m vom Hotel zur Werkstatt. Aber dort erklärten sie uns dann, dass die Teile nicht passen und Neue sind erst am Dienstag zu bekommen, denn morgen und Montag ist hier Pfingsten. Na guddi, mittlerweile haut uns ja nichts mehr vom Hocker. Wir wuschen in der Werkstatt unser ganzes dreckiges Geschirr, welches noch vom Wildcamping im Luigi stand, auf, schnappten noch ein paar weitere Klamotten, Jan trank noch ein Bierchen mit den Mechanikern und dann ging es zurück zum Hotel, frohen Mutes gleich wieder am Pool liegen zu können.

Aber Pustekuchen, das Hotel war nun ausgebucht, vermutlich wegen der Feiertage. Wir guckten kurz blöd, holten unser Handy raus, suchten ein anderes Hotel, ließen uns ein Taxi rufen und dann ging es 5 km weiter zum Hotel Leon – ein Stern mehr, riesen Suite (weil Orbi das so wollte), und Indoorpool (weil Hanni sonst durchgedreht wäre).

Also, was solls 🥳. Die Chancen stehen gut, dass die Versicherung einen Teil übernimmt und selbst wenn nicht, dann haben wir eben mal richtig auf die Kacke gehauen. Und glücklicherweise sind die Lebenskosten in Rumänien noch ein gutes Stück unter deutschem Niveau.

So genießen wir nun die rumänischen Feiertage mit und halten euch auf dem Laufenden, ob wir noch jemals im Luigi aus dieser Stadt rausfahren werden 🤭

Die Stadt Arad und wir – ein etwas anderes Kennenlernen

Gestern haben wir Timisoara verlassen und der Tag begann wie er endete – suboptimal 🤯.

Wir schliefen bereits ziemlich schlecht und zudem hatte sich Jans Handy nachts verstellt und zeigte uns eine falsche Zeit an, so dass wir dachten es ist 6.30 Uhr, derweil war es bereits 9 Uhr und eigentlich wollten wir mal eher in den Tag starten. Also hektisch aufgestanden, alles razifatz versucht zu packen, Geschirr nicht abgewaschen, Wasser nicht auf- und Toilette nicht ausgeleert und schon leicht genervt losgefahren. Es sollte uns eine Lehre sein.

Unser Weg führte uns direkt ins Shoppingcenter mit dem Ziel Unterwäsche zu holen, denn leider haben wir diese auch nur für eine Woche mitgenommen. Alle anderen Sachen tragen wir nun schon deutlich länger als gewohnt aber bei Unterhosen hört der Spaß auf 🤭. Zudem wollen wir uns nicht alle paar Tage über’s Waschen Gedanken machen müssen, denn Wildcamping ist in Rumänien offiziell erlaubt und das wollen wir schon gern ab und an mal ausprobieren. Wir brauchten ewig bis wir C&A gefunden hatten, fuhren dann noch drei Tankstellen an, um endlich eine Rovignette zu erhalten und starteten dann in größter Mittagshitze (33 Grad – aber wir haben gesehen, dass es euch gerade auch so geht!), im dichten Verkehr und mit übler Laune in Richtung Norden mit dem Ziel das Apuseni-Gebirge zu erreichen. Einen schönen Campingplatz im Grünen inkl. Waschmaschine hatten wir uns schon ausgesucht.

Nach ca. 30 Minuten Fahrt durchfuhren wir die Stadt Arad und plötzlich sagte Jan „Mist, ich kann nicht mehr richtig bremsen, wir müssen sofort anhalten“. Das taten wir und schnell war klar, da ist was Ernsthaftes.

Also riefen wir unsere Versicherung an und warteten ca. 2 Stunden auf einen Abschleppservice. Glücklicherweise waren wir direkt neben einem kleinen Spielplatz gestrandet und eine Bank und ein Minimarkt waren auch nicht weit. Ich deckte uns mit Geld und 10l Wasser ein – sicher ist sicher. Miki, der Fahrer vom Abschlepper, war super nett und konnte gut deutsch. Das habe er als Kind im TV gelernt und dann war er ein paar Jahre als Trucker in Norwegen und hatte da einen deutschen Kumpel. Er telefonierte alle ihm bekannten Werkstätten ab, leider boten alle erst in 1-2 Wochen einen Termin an 😳. Er erklärte uns, dass die Werkstätten hier Unmengen zu tun haben, da sie Autos aus Deutschland für Rumänien, Bulgarien und die Türkei aufarbeiten. Er versprach am nächsten Tag mit dem Mechaniker seiner Firma zu schauen, was da genau in der Bremse los ist. Dann fuhr er uns ganz vorsichtig in unserem Luigi zu einem nahegelegenen Park, wo wir in Ruhe an einem kleinen See nächtigen konnten.

So campten wir das erste Mal wild – völlig ungeplant und durch unsere hektische Abreise am Morgen auch noch schlecht vorbereitet. Aber egal, per se hatten wir alles was wir brauchten und versuchten ein wenig zu entspannen, was uns ehrlicherweise schwer fiel. Die kläffenden Hunde, die Hitze im Bus und diverse Mücken machten es uns auch nicht gerade leicht.

Die „Kläffer “ der Nacht – gehörten wohl zur Gaststätte, welche auch direkt dort war

Dennoch waren wir optimistisch, dass der nächste Tag auf jeden Fall besser wird!

Miki versprach, uns heute gegen 10 Uhr anzurufen, um uns zu sagen, wann er mit seinem Mechaniker vorbei kommt. Wir meldeten uns dann bei ihm, er vertröstete uns immer um etwa eine Stunde und gegen 12.30 Uhr (wohlgemerkt Freitag!) hatten wir keine Ruhe mehr und Jan war sich nach reichlicher Prüfung auch sicher, dass das auf einem Parkplatz nichts wird, sondern eine Werkstatt her muss.

Also wurden wir selbst aktiv, suchten bei google maps nach einer Autowerkstatt, riefen da an und sie sagten tatsächlich, dass wir zu ihnen kommen können 🥳. Also tuckerten wir, ganz langsam und wenig bremsend, 9 km weiter und landeten in einer türkischen Werkstatt. Dort traf uns die pure Freundlichkeit, Luigi wurde sofort aufgebockt und der freundliche Marmorsteinverkäufer Semih von nebenan übersetzte in Englisch, denn die beiden Mechaniker können „nur“ rumänisch bzw. türkisch. Es war ein einzigartiges Erlebnis, wir durften direkt mit in der Werkstatthalle sitzen und zusehen, wie sie mit Badeschlappen und Zigarette im Mund ans Werk gingen. Schnell stellte sich heraus, das neue Bremsbacken benötigt werden (nähere technische Details im Technikreport von Jan), diese aber erst morgen geliefert werden können.

Nach kurzer Überlegung, ob wir in der Werkstatt im Bus nächtigen oder ein Hotel suchen, entschieden wir uns für letzteres, denn wir sehnten uns zumindest nach etwas Wasser zum Duschen (und Schlüpfer waschen 😅). So fuhr uns Semih kurzerhand zum 700m entfernten 3-Sterne-Hotel und wir checkten gegen 16.30 Uhr ein.

Zu unserer großen Freude gibt es hier einen Pool und wir sprangen direkt hinein. Hanni war die letzten vielen Stunden, in denen es nur hieß: „Schwitzen und Warten“ total lieb und hat dazu unsere phasenweise bestehende Gereiztheit ertragen. Nun liegen wir, nach ein paar entspannten Stunden am Pool inkl. leckerem Essen, sehr happy im Hotelbett und hoffen sehr, dass morgen alles klappt und Luigi uns weiter durch Rumänien trägt. Und tatsächlich überlegen wir nach der heutigen Erfahrung, ob wir doch noch einen Abstecher in die Türkei machen 😊. Schauen wir, was die Reise weiter für uns bereit halten wird.

Ein schönes, pannenfreies 😉 Wochenende euch allen!

Länder und Menschen

Ihr Lieben, es wird wieder Zeit für einen Bericht! Wir haben in den letzten Tagen so Einiges erlebt, so dass es heute wohl ein längerer Text wird – d.h. solltet ihr gerade in Eile sein, dann verschiebt das Lesen besser auf später 😉.

Am Sonntag hatten wir unseren letzten Tag in Kroatien und wie bereits berichtet, standen wir da bereits nahe der serbischen Grenze in Suza Baranje. In dieser Region werden einige verschiedene lokale Weine hergestellt und unser Campingplatz gehörte zum Weingut „Kolar“, wovon wir zunächst aber nicht viel merkten, außer das eine kleine Auswahl der Weine im Kühlschrank stand.

Unser Sonntag sollte ein gemütlicher letzter Tag werden. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf zum Interspar, um dort unseren Vorrat wieder aufzustocken. Ein Nachmittagspicknick auf einem dörflichen Spielplatz rundete die Ausfahrt ab. Am Campingplatz zurück planten wir Brot zu backen, Ghee zu kochen und ein Lagerfeuer mit Knüppelteig vorzubereiten. Kaum angefangen, stand plötzlich eine Frau vor uns und stellte sich als „Chefin“ des Anwesens vor. Sie hatte von ihrem Angestellten gehört, das Gäste da sind und wollte „Hallo“ sagen. Sie zückte sofort die Weinflaschen und es wurde schnell heiter, denn der Wein wirkte (vor allem bei mir 🙊) und wir unterhielten uns mit vollem Körpereinsatz, denn sie sprach weder Deutsch noch Englisch und wir ja noch immer nicht Kroatisch. Fröhlich zeigte sie uns dann noch ihren Weinkeller und die Führung inkl. Verkostung blieb heiter. Schnell war es 19 Uhr und wir versuchten die Kurve zu kriegen, denn von unserem eigentlichen Vorhaben war noch nichts passiert. Wir luden sie zum Lagerfeuer ein und so saßen wir dann gegen 20.30 Uhr noch ein gutes Stündchen zusammen, eh uns die Mücken vertrieben.

Die Abfahrt am nächsten Tag zog sich dann eine Weile hin, denn wir hatten noch einiges aufzuräumen aber was solls 🙃, der letzte Abend in Kroatien war toll und spontan und wird uns lang in Erinnerung bleiben.

So kamen wir dann gegen 12.30 Uhr los und die serbische Grenze war in wenigen Minuten erreicht. Wir waren etwas aufgeregt aber kamen gut durch. Direkt nach dem Grenzübergang überquerten wir die Donau und die Durchquerung Serbiens führte uns komplett über Landstraße, so dass wir einen kleinen Eindruck von dem sehr ärmlich wirkenden Land erhielten. Das Navi streikte auch sehr schnell, denn Serbien ist kein Mitgliedsstaat der EU und damit luxuriöses Rooming nicht möglich. Aber so kamen endlich mal unser Maxi-Atlas und ich zum Einsatz.

Das klappte recht gut, wir trafen nicht immer ganz die richtige Straße, denn die Beschilderung von Kreuzungen war nicht immer vollständig oder definierbar, aber nach ca. 4 Stunden kamen wir am Grenzübergang an. Leider war dieser geschlossen aber auch das war nicht zu dramatisch, denn der Nächste war nur ca. 30 Minuten entfernt. Also hieß es Kurswechsel und ran an den anderen Grenzübergang. Die Serben zeigten sich eher gelangweilt von uns, die Rumänen meinten es dagegen ernst. Sie waren nett aber dennoch durften wir unseren Bus ausladen und sie schauten in allen Klappen und Schränken nach, ob nicht doch irgendwo ein Menschlein versteckt ist. Sie entschuldigten sich immer mal wieder und nach getaner Arbeit erzählten sie uns fröhlich was wir doch in Rumänien alles besichtigen sollten. Mit der rumänischen Grenzüberfahrt kam noch eine Stunde Zeitverschiebung (nach vorn) hinzu und so war es dann doch schon 19.45 Uhr als wir ins Land rein rollten. Wir waren happy und nach dem Eindruck von Serbien und unseren Vorstellungen von Rumänien völlig sprachlos als die ziemlich moderne Stadt Timisoara vor uns lag. Einen Campingplatz am Rande dieser Stadt hatten wir uns bereits ausgesucht und steuerten diesen direkt an. Neben einer deutschen Wohnmobilreisetruppe grinste uns etwas abseits stehend ein alter, deutscher Mercedesbus an und wir parkten direkt daneben.

Jenny und Roland begrüßten uns sofort fröhlich und wir alle waren uns gleich sehr sympathisch, so dass wir wild losplauderten und gegen Mitternacht völlig geschafft aber beglückt von den ganzen Erlebnissen des Tages ins Bett fielen.

Am Dienstag, also gestern, setzten wir dann direkt nach dem Frühstück unsere Gespräche mit Jenny und Roland fort. Beide haben eine sehr bewegende Biografie und sehr interessante und inspirierende Gedanken- und Lebensansätze, so dass die Zeit nur so verflog. Eigentlich wollten sie direkt weiterfahren, denn sie haben in Deutschland alles aufgegeben und haben nun das Ziel sich in Bulgarien ein Projekt zum Leben und Arbeiten anzusehen. Aber sie blieben dann doch spontan einen Tag länger und so zogen wir gemeinsam los, erkundeten die Stadt Timisoara und verbrachten gemeinsam sehr schöne Stunden.

Heute verabschiedeten wir uns (aber wir sind uns sicher, dass wir uns auf unserer Reise nochmal wiedersehen werden), die beiden fuhren weiter und wir gingen erneut in die Stadt, denn dort gibt es einen herrlich angelegten Kinderpark mit unzähligen Spielmöglichkeiten – ein Paradies für Hanni.

Morgen geht es dann auch für uns weiter und wir sind gespannt, welche neuen Begegnungen und Erlebnisse uns erwarten.