Wir sind umgezogen…

…und zwar in „the forest“, so wie Bogdan und Nicoletta ihr zweites (oder erstes!? – keine Ahnung 😄) Zuhause nennen.

Da die letzten 1,5 km des Weges hier her einer Buckelpiste gleichen, haben wir entschieden Luigi am Stadthaus stehen zu lassen und haben hier auf dem GrundstĂŒck deren alten Caravan entrĂŒmpelt, gesĂ€ubert und bezogen.

Sie waren mit dem AnhĂ€nger 2014 fĂŒr 9 Monate in Europa unterwegs, nun steht er seit lĂ€ngerer Zeit im Garten und wartet auf Nutzung.

So hatten wir gestern und heute gut zu tun, um es uns gemĂŒtlich zu machen.

Gestern hatten wir weder Strom, Wasser, noch eine benutzbare Toilette. Heute habe ich die Toilette poliert, die MĂ€nner haben ein Außenwaschbecken angebracht und die Solaranlage fĂŒr das Warmwasser des Hauses repariert.

Es ist sehr rustikal, doch werden wir damit unabhĂ€ngiger von deren RĂ€umlichkeiten. Das ist gut so, denn in beiden HĂ€usern der Familie herrscht absolutes Chaos. Ich finde, man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Es ist ziemlich dreckig und alles liegt rum, wirklich alles! Wird etwas benutzt, wird es dort abgeworfen/liegen gelassen bis es wieder benötigt wird oder man den Platz benötigt, dann wird es eben rĂŒbergeschoben. Zudem wird alles aufgehoben, da sie den Gedanken der „Wiederverwendung“ sehr stark leben. MĂŒsste ich die HĂ€user aufrĂ€umen, wĂŒrde ich mehrere Container fĂŒr die EntrĂŒmpelung benötigen 😅. Nicoletta erklĂ€rte uns, dass sie, bevor sie Kinder hatte, auch sehr reinlich war. Aber nun mit den Kindern, den zwei HĂ€usern und der BerufstĂ€tigkeit sei es einfach nicht zu schaffen ohne durchzudrehen. Daher hat sie sich dafĂŒr entschieden es einfach entspannt anzugehen. Das ist ihr aus meiner Sicht auf jeden Fall gelungen đŸ€Ł und ich verstehe diese Sichtweise völlig aber fĂŒr meinen Geschmack ist dieses Chaos dennoch zu viel des Guten. Ich stoße mehrmals am Tag (zumindest fĂŒr einige Minuten) völlig an meine Grenzen und frage mich warum wir uns dies antun. Und dann erscheinen folgende 10 gute GrĂŒnde (es sind zufĂ€llig 10 und und die Reihenfolge hat keinerlei Bedeutung 😉):

  • Es ist gut, die eigene Komfortzone zu verlassen, Grenzen auszutesten und ggf. zu verĂ€ndern (wir erzĂ€hlten bereits davon đŸ€­).
  • Man schĂ€tzt wieder mehr, was man Zuhause hat.
  • Die Familie ist toll! Nicoletta und Bogdan sind sehr offene, liebe und interessante Menschen mit durchaus sehr Ă€hnlichen Gedanken und Vorstellungen zu uns.
  • Hanni ist nun mit den Kids „warm geworden“ und genießt es mit ihnen zu spielen.
  • Wir entwickeln uns (also vor allem Hanni und ich) sprachlich weiter.
  • Es ist toll, so nah in ein anderes Familienleben eintauchen zu können und dabei Kultur, Lebens- und Essgewohnheiten kennenzulernen und auszutauschen.
  • Wir werden toll versorgt mit leckerem Essen.
  • Die Arbeit, die wir erledigen sollen/mĂŒssen, hĂ€lt sich sehr in Grenzen, dafĂŒr das wir Kost und Logie frei haben. Sie haben keine Erwartungen, genießen den Austausch und freuen sich, wenn wir an der ein oder anderen Stelle mit anpacken oder die Kids bespaßen.
  • Wir schonen unseren Geldbeutel. 😉
  • Und wie Jan aktuell immer so schön sagt: „Urlaub am Schwarzen Meer mĂŒssen wir uns erst verdienen.“ 😅

Heute hatte Nicolas, der dritte im Bunde, Geburtstag. Viel Beachtung wurde dem ganzen nicht geschenkt aber am Samstag soll eine große Party mit seinen Freunden und den Großeltern stattfinden. Zudem reisen am Freitag noch Freunde an, die ein paar Tage mit ihrem Camper hier stehen und ebenfalls mit arbeiten wollen. Daher ist der Plan fĂŒr morgen: Stadthaus aufrĂ€umen. Denn wenn die Großeltern kommen, muss etwas Ordnung sein. Ich bin schon seeeehr gespannt, was das bedeutet. Und wir freuen uns natĂŒrlich sehr auf die Begegnungen und Erlebnisse, die uns in den nĂ€chsten Tagen bevorstehen werden. Es ist toll, so ein Familienevent mit erleben zu dĂŒrfen. Und wir werden euch natĂŒrlich davon berichten 😊, denn wir freuen uns sehr, dass uns von vielen Seiten immer wieder sehr positives Feedback zu unserem Blog erreicht und viele von euch fleißig und gespannt mitlesen! Ihr seit toll!

P.S. Kleiner, wie ich finde interessanter Nachtrag: Wie ihr vielleicht (nicht) wisst, in RumĂ€nien leben in den WĂ€ldern BraunbĂ€ren. In den letzten Jahren haben sie sich wohl stark vermehrt, Nicoletta erzĂ€hlte, dass es vor 10 Jahren 10 BĂ€ren in RĂąsnov gegeben habe, mittlerweile seien es um die 50. Leider werden sie einerseits durch den vielen MĂŒll (RumĂ€nien hat leider sehr viel herumliegenden MĂŒll) und andererseits fĂŒr touristische Zwecke in die StĂ€dte gelockt. So kommt es nun mittlerweile immer wieder vor, dass BĂ€ren in den StĂ€dten auftauchen. Da dies nicht ganz ungefĂ€hrlich ist, erhĂ€lt man per Handy eine Warnung, wenn sich BĂ€ren im Gebiet, in dem das Handy lokalisiert ist, aufhalten. Als wir auf der RĂŒckfahrt von Bukarest waren, erhielten wir gleich 2 davon. Die Meldung geht mit einem schrillen Warnton einher und eine Computerstimme liest den Text vor, beim ersten Mal bekamen wir einen richtigen Schreck 😄. Bisher haben wir aber keinen BĂ€ren getroffen.

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