Länder und Menschen

Ihr Lieben, es wird wieder Zeit für einen Bericht! Wir haben in den letzten Tagen so Einiges erlebt, so dass es heute wohl ein längerer Text wird – d.h. solltet ihr gerade in Eile sein, dann verschiebt das Lesen besser auf später 😉.

Am Sonntag hatten wir unseren letzten Tag in Kroatien und wie bereits berichtet, standen wir da bereits nahe der serbischen Grenze in Suza Baranje. In dieser Region werden einige verschiedene lokale Weine hergestellt und unser Campingplatz gehörte zum Weingut „Kolar“, wovon wir zunächst aber nicht viel merkten, außer das eine kleine Auswahl der Weine im Kühlschrank stand.

Unser Sonntag sollte ein gemütlicher letzter Tag werden. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf zum Interspar, um dort unseren Vorrat wieder aufzustocken. Ein Nachmittagspicknick auf einem dörflichen Spielplatz rundete die Ausfahrt ab. Am Campingplatz zurück planten wir Brot zu backen, Ghee zu kochen und ein Lagerfeuer mit Knüppelteig vorzubereiten. Kaum angefangen, stand plötzlich eine Frau vor uns und stellte sich als „Chefin“ des Anwesens vor. Sie hatte von ihrem Angestellten gehört, das Gäste da sind und wollte „Hallo“ sagen. Sie zückte sofort die Weinflaschen und es wurde schnell heiter, denn der Wein wirkte (vor allem bei mir 🙊) und wir unterhielten uns mit vollem Körpereinsatz, denn sie sprach weder Deutsch noch Englisch und wir ja noch immer nicht Kroatisch. Fröhlich zeigte sie uns dann noch ihren Weinkeller und die Führung inkl. Verkostung blieb heiter. Schnell war es 19 Uhr und wir versuchten die Kurve zu kriegen, denn von unserem eigentlichen Vorhaben war noch nichts passiert. Wir luden sie zum Lagerfeuer ein und so saßen wir dann gegen 20.30 Uhr noch ein gutes Stündchen zusammen, eh uns die Mücken vertrieben.

Die Abfahrt am nächsten Tag zog sich dann eine Weile hin, denn wir hatten noch einiges aufzuräumen aber was solls 🙃, der letzte Abend in Kroatien war toll und spontan und wird uns lang in Erinnerung bleiben.

So kamen wir dann gegen 12.30 Uhr los und die serbische Grenze war in wenigen Minuten erreicht. Wir waren etwas aufgeregt aber kamen gut durch. Direkt nach dem Grenzübergang überquerten wir die Donau und die Durchquerung Serbiens führte uns komplett über Landstraße, so dass wir einen kleinen Eindruck von dem sehr ärmlich wirkenden Land erhielten. Das Navi streikte auch sehr schnell, denn Serbien ist kein Mitgliedsstaat der EU und damit luxuriöses Rooming nicht möglich. Aber so kamen endlich mal unser Maxi-Atlas und ich zum Einsatz.

Das klappte recht gut, wir trafen nicht immer ganz die richtige Straße, denn die Beschilderung von Kreuzungen war nicht immer vollständig oder definierbar, aber nach ca. 4 Stunden kamen wir am Grenzübergang an. Leider war dieser geschlossen aber auch das war nicht zu dramatisch, denn der Nächste war nur ca. 30 Minuten entfernt. Also hieß es Kurswechsel und ran an den anderen Grenzübergang. Die Serben zeigten sich eher gelangweilt von uns, die Rumänen meinten es dagegen ernst. Sie waren nett aber dennoch durften wir unseren Bus ausladen und sie schauten in allen Klappen und Schränken nach, ob nicht doch irgendwo ein Menschlein versteckt ist. Sie entschuldigten sich immer mal wieder und nach getaner Arbeit erzählten sie uns fröhlich was wir doch in Rumänien alles besichtigen sollten. Mit der rumänischen Grenzüberfahrt kam noch eine Stunde Zeitverschiebung (nach vorn) hinzu und so war es dann doch schon 19.45 Uhr als wir ins Land rein rollten. Wir waren happy und nach dem Eindruck von Serbien und unseren Vorstellungen von Rumänien völlig sprachlos als die ziemlich moderne Stadt Timisoara vor uns lag. Einen Campingplatz am Rande dieser Stadt hatten wir uns bereits ausgesucht und steuerten diesen direkt an. Neben einer deutschen Wohnmobilreisetruppe grinste uns etwas abseits stehend ein alter, deutscher Mercedesbus an und wir parkten direkt daneben.

Jenny und Roland begrüßten uns sofort fröhlich und wir alle waren uns gleich sehr sympathisch, so dass wir wild losplauderten und gegen Mitternacht völlig geschafft aber beglückt von den ganzen Erlebnissen des Tages ins Bett fielen.

Am Dienstag, also gestern, setzten wir dann direkt nach dem Frühstück unsere Gespräche mit Jenny und Roland fort. Beide haben eine sehr bewegende Biografie und sehr interessante und inspirierende Gedanken- und Lebensansätze, so dass die Zeit nur so verflog. Eigentlich wollten sie direkt weiterfahren, denn sie haben in Deutschland alles aufgegeben und haben nun das Ziel sich in Bulgarien ein Projekt zum Leben und Arbeiten anzusehen. Aber sie blieben dann doch spontan einen Tag länger und so zogen wir gemeinsam los, erkundeten die Stadt Timisoara und verbrachten gemeinsam sehr schöne Stunden.

Heute verabschiedeten wir uns (aber wir sind uns sicher, dass wir uns auf unserer Reise nochmal wiedersehen werden), die beiden fuhren weiter und wir gingen erneut in die Stadt, denn dort gibt es einen herrlich angelegten Kinderpark mit unzähligen Spielmöglichkeiten – ein Paradies für Hanni.

Morgen geht es dann auch für uns weiter und wir sind gespannt, welche neuen Begegnungen und Erlebnisse uns erwarten.

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