Mit Herzensmenschen im Balkangebirge

Am Sonntag, den 22.08.2021 verließen wir nach einem letzten Bad das Oasis Resort und trafen uns mittags auf dem Dorfplatz von Zverino mit Roland und Jenny. Den Plan hatten die Mädels schon am Freitag abgestimmt und nach kurzem Startpalaver ging es auch gleich los zur Bergregion Lakatnik in ca. 30km Entfernung.

Schon die Fahrt durch diesen Teil des Balkangebirges war ein echter Genuss – unsere zwei Knatterbusse hintereinander durch diese interessante Bergwelt haben uns und etlichen Einheimischen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Nach kurzer Orientierungsphase am Fuße des Lakatnik begannen wir unseren Aufstieg entlang eines (derzeit) kleinen Flusses, der schon nach kurzer Zeit an idyllischen Naturbecken zum Planschen und Picknicken einlud. Das Wasser war herrlich kühl und wir teilten uns Becken inkl. Steinrutsche friedlich mit Kaulquappen, Fröschen, Wasserläufern und auch ein paar kleinen Schlangen.

Der weitere Aufstieg war nicht minder schön, es ging durch Waldstücke über kleine, teilweise abenteuerliche Brücken bis hinauf auf einen Ausläufer des Lakatnik. Der Blick von da ist atemberaubend und wir sind wieder einmal dankbar für die Schönheit der Natur und dafür, dass wir hier sein dürfen.

Neben der schönen Wanderung in der Natur sind es vor allem die Gespräche mit Jenny und Roland, die uns immer wieder bewegen und unseren Gedanken neue Richtungen geben. Denn genau darum geht es oft: um die Macht unserer Gedanken oder noch genauer: die Kraft unserer Vorstellung. Gemäß dem Motto: „Sei vorsichtig was Du dir wünschst!“ lenkt Roland unsere Gespräche auch immer wieder genau darauf: wir sind selbst die Gestalter unserer Realität und es beginnt immer mit unserer Vorstellung von etwas. Positive Gedanken, eine genaue Vorstellung der eigenen Ziele und dann eben auch den Mut diese zu verfolgen sind die Schlüsselelemente für ein gutes Leben. Diese und noch viele weitere Erkenntnisse sind bei den Beiden tief verankert, werden aktiv gelebt sowie gern und zwanglos geteilt. Für diese Bereicherung sind wir wieder einmal sehr dankbar! 🧡🙏

So verging die Wanderung in bester Laune, der auch die Erkenntnis, dass wir den gleichen Weg hinunter wie hinauf nehmen werden, keinen Abbruch tat. Im Gegenteil, wir nutzten noch einmal die Chance zur Erfrischung im Fluss und trafen kurz vor der Abfahrt auch noch das deutsch-bulgarische Pärchen Marina und Micha, die uns kurzerhand auf einen Tee in ihr kleines Häuschen am Wegesrand im Tal einluden. Die Begegnung war etwas bizarr. Die Dame war aufgeschlossen, witzig und gleichzeitig sehr vereinnahmend, der Herr Wissenschaftler redselig und ihr Häuschen durch längere Abwesenheit muffig und reparaturbedürftig.

Das schien die beiden aber gar nicht zu stören und so saßen wir gemeinsam auf dem Balkon, tranken Tee und schwatzten über die Schönheit und scheinbaren Gefahren in Bulgarien (Stichwort „Zapp-Zarapp“). Mitten im Gespräch kam Micha plötzlich mit zwei Skorpionen im Glas aus dem Haus und meinte diese kamen gerade aus der Spüle gekrochen. Das kann hier schon mal passieren. Er kippte sie über den Balkon ins Gebüsch und schenkte sich kurz darauf seinen Tee in genau das Glas. Nemo Problema.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging es zurück durchs das Balkangebirge bis zu einer wunderbaren Stelle an einem Nebenfluss der Iskar. An solchen Stellen mit solchen Menschen macht Wildcamping richtig Freude! Wir kochten ein leckeres Abendessen – es gab Zucchini-Kartoffel-Suppe und Polenta mit Spiegelei – und verbrachten den Abend entspannt am Lagerfeuer.

Der nächste Morgen leitete den vorläufigen Abschied ein, doch zuvor gab es noch ein Rollenspiel unter der Regisseurin Hannah Orbanz 🎭📽️ 🥰. Es gab: „Die Prinzessin, die Monster und die Superheldin“. Dazu hatte Hannah Masken gebastelt und Texte ausgedacht, die Sindy dann, quasi als Drehbuch, zu Papier brachte. Wir hatten alle einen Heidenspaß und die dabei freigesetzte Freude machte uns den Abschied etwas leichter.

Diese Tage waren wunderbar und haben unsere noch junge Freundschaft vertieft und gefestigt. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen hier im Balkan-Gebirge.